Faktenchecks | Bürgermeister Gerd-Christian Wagner

Sehr geehrter Herr Lührs,

ich hatte Ihnen ja versprochen, im Rahmen von Faktenchecks sukzessive meine Recherchen zu den angesprochenen Themen zuzuleiten. In der heutigen NWZ konnten Sie auch in der Zeitung nachlesen, dass die Situation in Dangast vom Kurdirektor positiv betrachtet wird. Die NWZ titelt mit „Erfolgreiche Saison in Dangast“. Die Zahlen sprechen m. E. Bände. Aus meiner Sicht ist zu folgenden beiden Themen auszuführen:

 

Thema: Sparkonzept beenden

Der Stadtpolitik wird vorgeworfen, in Dangast an einem Sparkonzept festzuhalten. Hierzu ist anzumerken, dass allein in den letzten 10 Jahren folgende Projekte in Dangast verwirklicht wurden:

# Bau des Weltnaturerbeportals samt Promenade/Deicherhöhung (5,4 Mio. €)

# Modernisierung des Campingplatzes (4 Mio. €)

# Modernisierung Stelzenhaus (275.000 €)

# Erneuerung Wasserrutsche (260.000 €)

# Bau des Seekurparks (550.000€)

# Erstellung Spielplatz Wattbuttjer (285.000 €)

Ferner erfolgen noch kleinere Investitionen (z. B. in die Vermietungssoftware etc). Mehr als 10 Mio. € städtischer Mittel sind seit 2014 nach Dangast geflossen. Trotz heftiger Auseinandersetzungen mit persönlichen Anfeindungen wurde der Tourismusort Dangast von Ratsmehrheiten gefördert. Neben den Schulen, der Feuerwehr und Kindergärten gibt es keinen anderen Bereich, der so häufig bedacht wurde. Die gestiegenen Übernachtungszahlen sind Reaktionen auf diesem Qualifizierungspfad. Sicher, Personalmangel und ungünstige Wetterlagen führten zu Serviceeinbußen. Damit haben aber alle Branchen zu kämpfen und verhalten sich. Insgesamt muss festgestellt werden, dass Dangast an Attraktivität gewonnen hat. Die Wirtschaftszahlen für Dangast zeigen, dass das aus städtischen Mitteln zu tragende Defizit sich in den letzten 10 Jahren um ca. 1 Mio. reduziert hat, und dass trotz Kostensteigerungen. Aus Tafelsilber wurde Umsatz und Wirtschaftskraft erzeugt. Allein aus den 150.000 Mehrübernachtungen generieren sich volks- und betriebswirtschaftlich Millionenwerte, die der Vareler Wirtschaft und den Unternehmen, unmittelbar und mittelbar zu Gute kommen.

Dass es in Dangast keine Sparpolitik gibt zeigt m. E. auch die Tatsache, dass in den Campingplatz weiter investiert werden soll. Im letzten Ausschuss wurden dazu Ideen vorgestellt. Die Präsentation von Herrn Taddigs und eine Übersicht der Übernachtungszahlen liegt der Email an.

 

Thema: Tourismusbeitrag (früher Fremdenverkehrsbeitrag)

Seit nunmehr 13 Jahren erhebt die Stadt Varel einen Tourismusbeitrag. Der Kämmerer hat – ebenfalls in der letzten Sitzung des Betriebsausschusses – zu diesem Thema ausgeführt. Die Darstellungen sind der Anlage zu entnehmen und sprechen für sich. Sehr wichtig ist zu unterstreichen, dass die Erträge die Kosten bei weitem übersteigen und damit mit dem Gerücht, dass leider immer wieder zu finden ist, entgegengehalten wird. Fakt ist: Netto fast 130.000 € würden der Stadt jedes Jahr fehlen, wenn auf den Beitrag verzichtet würde.

Leider konnte ich auf Ihrer Internetseite meine Erwiderung noch nicht finden, während andere Beiträge, wie ich lesen konnte, umgehend eingestellt wurden. Ich hoffe sehr, dass sie den Unternehmen zugestellt wurden. Ebenfalls habe ich noch keine Äußerung über einen persönlichen Austausch. Gibt es konkrete Ansprechpartner? Ich höre auch aus Ihren Kreisen, dass sich Unternehmen nicht angesprochen fühlen. Dies wäre für alle Seiten schädlich.

In den nächsten Tagen werde ich auf die noch ausstehenden Themen einzeln reagieren.

 

Beste Grüße und ein angenehmes Wochenende

Gerd-Christian Wagner

Bürgermeister


Anlagen

Offener Brief Übernachtungen Zahlenspiegel 2010 bis 2014

Offener Brief – Übernachtungen – Zahlenspiegel 2023

Offener Brief Tourismusbeitrag in der Stadt Varel

Offener Brief – Sparkonzept Dangast

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